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.In dem Schuppenhelm eines Ritters aber hatten die Spatzen ihre Heimstatt genommen und flogen eifrig durch eine zerbrochene Dachluke ab und zu.Zu ebener Erden war die Werkstatt, darin mein Meister tagaus, tagein schaffte und schuf, meißelte und schliff, Neues entwarf und Altes vollendete.Hier wies er mir, den Stift zu führen und das, was mir vorschwebte, im Bilde festzuhalten; hier wuchsen aus ungefügen Holzstöcken und harten Marmorblöcken edle, feine Gestalten und gaben mir in ihrer reinen Schönheit und Vollkommenheit stets neuen Ansporn und neue Kraft zum Wirken und Schaffen.Dabei drückte mich keine Sorg ums Tägliche; denn die liebwerte und vornehme Gemahlin meines Meisters hielt mich gleich einem Sohn und schaffte sich viel Plag um meinetwillen.Sie war eine zarte Frau von schlankem Wuchs und hatte eine milchweiße Haut und den Kopf voll kohlschwarzer Locken.Ihre Gewandung war nicht in der üblichen Tracht der Bürgerinnen Münchens, sie trug vielmehr lange, schleppende Kleider aus feiner Seide und in lichten Farben und liebte keine Ketten oder ein Geschmeide.Ihr alleiniger Schmuck war eine aus Elfenbein kunstvoll geschnittene Rose, die sie an einer seidenen Schnur um den Hals trug.Mein Meister hatte eine tiefe Lieb zu dieser Frau und sah es gern, wenn sie zuweilen in die Werkstatt kam, sich in einen alten Armstuhl setzte und schweigend unserm Schaffen zusah, indes ihr einziger Sohn, ein etwan siebenjährigs Bürschlein, als ich ihn erstmals sah, sich in eine Ecke hockte und aus den Bruchstücken des Marmors Grotten und Höhlen baute und allerhand Käfer und Fliegen darein verschloß.Also lebte ich fröhlich in diesem Hause, und mein guter Meister verfolgte mit wahrer Freud und Teilnahm meine Arbeit, bald anerkennend, bald verbessernd, wie es grad vonnöten war.Und noch einer war mir in diesen glückhaften Tagen meines Werdens ein treuer Berater und väterlicher Freund; – der alte Professor Boos, dessen Name um jene Zeit einen guten Klang hatte.Er war schon ein hochbetagter, greiser Mann, mußt sich beim Gehen auf den Arm seiner Tochter stützen und wohl auch die leitende Hand seines Jüngers Eberhard dulden, wenn er einmal die zwei steilen Himmelsteigen zu unserer Wohnstatt hinaufklettern wollte.Dieser würdige Meister hatte der Münchnerstadt und dem Lustschloß Nymphenburg manches große Werk geschaffen, hatte den Marmor Tirols und den von Salzburg in herrliche Götter und Nymphen verwandelt und in großmächtigen Holzblöcken die Taten des griechischen Halbgotts Herkules verkörpert.Und also saßen wir beieinander in unserer Werkstatt und hatten nur Aug und Ohr für die edle und herrliche Kunst, indes die Straßen widerhallten vom Kriegsgeschrei und der Weltbezwinger Napoleon seinen Einzug in die Stadt hielt und in großmütiger Freigebigkeit dem Churfürsten die Königskrone samt dem Gottesgnadentum überreichte.Hab annoch, Gott sei Dank, nicht brauchen mitzuschreien und ihm Salut zu geben; denn man kunnt mich wegen meines armseligen Körpers nicht gebrauchen zu einem Soldaten.Doch hat es auch in meiner Hand gezuckt und ist mirs durchs Herz gefahren, da man nachmals die gefangenen Landsleute meines besten Freundes, des Bildlthomas, zu München schmähte und mit Kot und Steinen bewarf, dafür, daß sie um ihr Tirolerland, um ihre angestammte Heimat stritten.Mag nicht daran denken, an die Schmach, da man den tapfern Andreas Hofer im ganzen Bayerland verfluchte und über sein traurigs End frohlockte, solang jener korsische Herrgott die Bayern samt ihrem König am Gängelband führte, bis endlich nach jenem furchtbaren Feldzug dreißigtausend Bayern in Rußland blieben, Max Joseph plötzlich umsattelte und zu Österreich hielt und die Macht dieses Despoten bei Leipzig gebrochen ward.Da begann man allenthalben jenes überaus klägliche Lied vom Andreas Hofer zu singen und zu plärren, darin vom heilgen Land Tirol und vom treuen Hofer gar viel geschmalkt und geredet wird; und mag wohl in dieser Zeit, da ich schon betagt bin, kein Wirtshaus sein, daselbst nicht Bänkelsänger und Saufbrüder dies Lied im Maul haben und mit Hafendeckeln und blinden Patronen den Todesschuß markieren [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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