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.Jetzt aber war er wieder in Geldverlegenheit, fürchtete, dass sein Onkel davon erfuhr – der zweite Grund, und schließlich der, den Sie selbst soeben erwähnten.»«Mein Gott», sagte ich bestürzt, «der Fall sieht sehr bös für ihn aus.»«Finden Sie?» fragte Poirot.«Darüber sind wir beide nicht gleicher Ansicht.Drei Motive – das ist beinahe zu viel.Ich bin geneigt anzunehmen, dass Ralph Paton schließlich doch unschuldig ist.»14Nach dem abendlichen Gespräch, das ich soeben wiedergegeben habe, schien die Angelegenheit in ein neues Stadium zu treten.Das Ganze zerfällt deutlich in zwei grundverschiedene Teile.Der erste erstreckt sich von dem Freitagnacht erfolgten Tode Ackroyds bis zu dem darauf folgenden Montagabend.Er umfasst den Bericht der Ereignisse, wie er Poirot geboten worden war.Ich wich die ganze Zeit über nicht von seiner Seite.Ich sah, was er sah.Ich versuchte nach Kräften seine Gedanken zu erraten.Wie ich heute weiß, war ich dieser Aufgabe nicht gewachsen.Obwohl Poirot mir alle seine Entdeckungen zeigte, zum Beispiel den goldenen Ehering, behielt er die wesentlichen und doch logischen Anhaltspunkte, die er daraus gewann, für sich.Wie gesagt, bis Montagabend könnte mein Bericht ebenso gut von Poirot stammen.Aber nach diesem Montag trennten sich unsere Wege.Poirot arbeitete auf eigene Faust.Ich erfuhr zwar, was er tat, da man in King’s Abbot alles erfährt, aber er zog mich nicht im voraus ins Vertrauen.Und auch ich ging meinen eigenen Beschäftigungen nach.Einige Zwischenfälle schienen zu der Zeit unwesentlich und bedeutungslos.So zum Beispiel die Frage der schwarzen Stiefel.Doch davon später … Um aber streng in chronologischer Reihenfolge vorzugehen, muss ich mit Mrs.Ackroyd beginnen.Sie ließ mich Dienstag am frühen Morgen holen, und da es sehr dringlich zu sein schien, erwartete ich, eine Schwerkranke zu finden.Die Dame lag zu Bett; dies war das Zugeständnis, das sie der bestehenden Situation machte.Sie reichte mir ihre Hand und bat mich, auf einem Stuhl neben dem Bett Platz zu nehmen.«Nun, Mrs.Ackroyd», fragte ich, «was fehlt Ihnen?»«Ich bin erschöpft», sagte Mrs.Ackroyd mit schwacher Stimme, «vollkommen fertig.Das kommt vom Schreck über den Tod des armen Roger.Sofort spürt man das nicht.Die Reaktion kommt erst später.»Es ist ein Jammer, dass der Arzt aus Berufsrücksichten sehr oft nicht sagen darf, was er denkt.Stattdessen schlug ich ein Beruhigungsmittel vor.Mrs.Ackroyd schien damit einverstanden.Ich glaubte nicht einen Augenblick an ihre so genannte Krankheit oder Erschöpfung.«Und dann die gestrige Szene», fuhr meine Patientin fort.Sie hielt inne, als erwarte sie von mir ein Stichwort.«Welche Szene?»«Doktor, wie können Sie nur? Haben Sie vergessen? Dieser schreckliche kleine Franzose oder Belgier oder was er sonst sein mag.Uns so etwas zu sagen! Er brachte mich ganz aus der Fassung.»«Das tut mir leid», sagte ich.«Ich weiß nicht, was er sich dabei dachte.Ich glaube meine Pflicht so genau zu kennen, dass ich auch nicht im Traum daran dächte, etwas zu verheimlichen.Überdies habe ich der Polizei jede Unterstützung gewährt, die in meiner Macht stand.»Mrs.Ackroyd hielt inne, und ich sagte: «Gewiss.» Mir stieg eine Ahnung auf, was kommen würde.«Niemand kann sagen, dass ich mich meiner Pflicht entzogen habe», fuhr sie fort.«Ich bin überzeugt, dass Inspektor Raglan vollkommen zufrieden ist.Warum muss dann der kleine Gernegroß soviel Lärm schlagen? Ein ganz lächerlich aussehender Mensch – genau so, wie die Franzosen in Revuen dargestellt werden.Ich kann nicht verstehen, weshalb Flora darauf bestand, ihn mit dem Fall zu betrauen.Sie hat mir nichts davon gesagt, sie ging einfach hin und handelte auf eigene Faust.Flora ist zu selbstständig.Sie hätte mich um Rat fragen sollen.»Ich hörte mir dies alles schweigend an.«Was denkt er nun? Das möchte ich wissen.Bildet er sich wirklich ein, dass ich etwas verheimliche? Er – er hat mich gestern geradezu verdächtigt!»«Das hat sicher keine Bedeutung», entgegnete ich.«Da Sie nichts zu verheimlichen haben, bezog sich, was immer er gesagt haben mag, nicht auf Sie.»Mrs.Ackroyd suchte nach einem anderen Wege.«Dienstboten sind so unangenehm.Sie klatschen und tratschen untereinander.Und das wird alles herumgetragen – und meistens ist gar nichts dahinter.»«Hat die Dienerschaft geklatscht?», fragte ich.«Und worüber?»Mrs.Ackroyd sah mich scharf an.Es brachte mich beinahe aus dem Gleichgewicht.«Ich war überzeugt, Doktor, dass Sie es wissen müssten, falls überhaupt jemand es weiß.Sie waren doch immer mit Poirot zusammen, nicht wahr?»«Ja», gab ich zu.Sie warf mir einen triumphierenden Blick zu.«Dann haben Sie auch von jenem Mädchen gehört, Ursula Bourne? Natürlich – sie geht.Sie wird uns aber vorher noch soviel Unannehmlichkeiten bereiten wie möglich.Gehässig, wie sie alle sind.Nun, wenn Sie schon hier sind, Doktor: Sie müssen doch genau wissen, was sie gesagt hat? Schließlich geben Sie doch nicht jede Kleinigkeit an die Polizei weiter, nicht wahr? Manchmal gibt es Familienangelegenheiten … Aber wenn das Mädchen boshaft ist, kann sie allerhand daraus gemacht haben.»Ich war scharfsinnig genug, um zu merken, dass sich hinter diesen Ergüssen wirkliche Angst verbarg.Poirots Annahmen erwiesen sich als gerechtfertigt.Von den sechs Leuten, die gestern am Tisch saßen, hatte wenigstens Mrs.Ackroyd etwas zu verbergen.Mir war es vorbehalten, herauszufinden, was dieses «Etwas» war.«Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich nun reinen Tisch machen.»Sie schrie leise auf.«Oh, Doktor, wie können Sie so schroff sein.Es klingt, als ob – und ich kann alles so einfach aufklären.»«Warum tun Sie es denn nicht?»Mrs.Ackroyd ergriff ein gefaltetes Taschentuch und wurde rührselig.«Ich dachte, Doktor, Sie könnten es Mr.Poirot beibringen, es ihm erklären.Ein Fremder kann unseren Standpunkt so schwer verstehen.Niemand kann sich vorstellen, womit ich mich begnügen musste.Ein Martyrium, ein langes Martyrium ist mein Leben gewesen.Ich sage Toten nicht gern Übles nach, aber es war so.Nicht die kleinste Rechnung ohne genaueste Kontrolle – als hätte Roger nur einige lumpige hundert im Jahr zur Verfügung …»Mrs.Ackroyd hielt inne, um ihre Augen mit dem gefalteten Taschentuch zu betupfen.«Ja», sagte ich ermutigend, «Sie sprachen von Rechnungen?»«Die schrecklichen Rechnungen! Anfangs zeigte ich sie Roger lieber gar nicht.Sie waren für Dinge, die ein Mann niemals versteht.Er würde diese Dinge als unnötig betrachtet haben.Und natürlich wuchsen sie an und kamen immer wieder …»«Das pflegt bei Rechnungen vorzukommen», pflichtete ich bei.Ihr Ton änderte sich – wurde zänkisch.«Ich versichere Ihnen, Doktor, ich wurde zum nervösen Wrack.Ich konnte nicht schlafen.Hatte Herzklopfen.Und dann …»Ich sah, dass wir jetzt auf schlüpfrigen Boden kamen.Sie suchte mühsam nach Worten.«Sehen Sie», fuhr sie leise fort, «das Ganze war eine Frage der testamentarischen Aussichten, nicht wahr? Und obwohl ich natürlich hoffte, dass Roger für mich sorgen würde, wusste ich es doch nicht sicher
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