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.« Einmal mehr blickte sie zur Küche hinüber und senkte dann wieder die Stimme.»Ich habe meine Eltern nie wirklich gekannt.Meine frühesten Erinnerungen spielen sich in einem schmutzigen Zimmer ab, in dem ich auf dem Fußboden essen musste und dabei zusah, wie sich Erwachsene Nadeln in Arme und Beine stachen - in jede Vene, die sie nur finden konnten.Ich wusste nicht, ob meine Mutter oder mein Vater unter diesen Menschen waren.Manchmal sammelten mich die Behörden ein und steckten mich in eine Pflegefamilie, aber meistens lebte ich auf der Straße.Ich habe gelernt, Drogendealer, Zuhälter und alle anderen Männer abzuwehren, die mir etwas hätten antun können.Das war mein Leben, viele Jahre lang kannte ich nichts anderes.«»Und damals ist es geschehen?«, fragte Syndil.Ihr Blick war so von Schmerz erfüllt, dass Tempest sie am liebsten in die Arme geschlossen hätte.Doch gleichzeitig wünschte sie sich, einfach fortzulaufen, um sich nie wieder an diese Zeit in ihrem Leben erinnern zu müssen.Sie konnte es nicht ertragen, nicht nachdem Harry sie gerade angegriffen hatte.»Nein, es wäre vielleicht leichter für mich gewesen, wenn es ein schmieriger Säufer oder Drogenabhängiger gewesen wäre oder einer der Zuhälter, aber es war jemand, dem ich vertraute«, gestand Tempest mit leiser Stimme.Zwischen ihr und Syndil schien eine Verbindung zu bestehen, das unausgesprochene Verständnis des schrecklichen Traumas, das sie miteinander teilten.»Ja, bei mir war es auch jemand, den ich liebte und dem ich vertraute«, bekannte Syndil kaum hörbar.»Und jetzt weiß ich nicht mehr, wie ich überhaupt noch jemandem vertrauen soll.Ich fühle mich, als hätte er diesen Teil meiner Seele getötet.Ich kann nicht mehr in der Band spielen.Ich liebe die Musik, sie war immer ein Teil von mir, und jetzt vermag ich sie nicht mehr zu hören.Ohne Musik fühle ich mich wie tot.Doch ich ertrage es nicht, mit einem der Männer allein zu sein.Dabei bin ich mit ihnen aufgewachsen und habe sie immer als meine Familie betrachtet.Ich weiß, dass sie sich Sorgen um mich machen, doch ich kann das Geschehene nicht ändern.«Tempest wickelte sich eine rotgoldene Haarsträhne um den Finger.»Du musst wieder leben, Syndil, nicht einfach nur existieren.Du darfst nicht zulassen, dass er dir deine Freude und Leidenschaft raubt.«»Aber gerade das hat er getan.Ich liebte ihn wie einen Bruder.Ich hätte alles für ihn getan.Doch er war so grausam, und seine Augen waren so kalt, als er mich überfiel.Er schien mich zu hassen.« Syndil wandte sich ab.»Es hat uns alle verändert.Die Männer betrachten einander jetzt mit Misstrauen.Da Savon sich so unerwartet verändert hat, könnte es vielleicht jedem von ihnen geschehen.Darius leidet schrecklich darunter, denn er ist der Älteste und fühlt sich verantwortlich.Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass es nicht seine Schuld war, aber er hat immer für uns gesorgt und uns beschützt.Wenn ich nur über dieses schreckliche Erlebnis hinwegkommen könnte, würde es ihm leichter fallen, aber ich kann es einfach nicht.« Syndil betrachtete ihre Hände.»Auch die anderen behandeln mich anders als früher.Insbesondere Barack scheint mir nicht mehr zu vertrauen.Sie bewachen mich ständig, als wäre es meine Schuld gewesen.«»Wahrscheinlich wollen sie dich nicht kontrollieren, sondern nur beschützen.Doch du bist nicht für die Gefühle der anderen verantwortlich, Syndil.Du wirst darüber hinwegkommen, ebenso wie die anderen - jeder auf seine eigene Art.Es dauert nur seine Zeit.Du wirst es nie vergessen, vielleicht wird es dein Leben und deine Beziehungen immer begleiten, doch du kannst wieder glücklich sein«, versicherte Tempest ihr eindringlich.»Ich habe noch nie mit jemandem über diese Dinge gesprochen, nicht einmal mit Darius.Es tut mir Leid, Tempest.Ich kam, um dir zu helfen, und rede nur über mich selbst.Am liebsten würde ich schreien und weinen und mich irgendwo verkriechen.Du bist eine gute Zuhörerin.«Tempest schüttelte den Kopf.»Du musst einen Weg finden, um wieder zu dir zu kommen.«»Bitte erzähl mir, was dir geschehen ist und wie du es verarbeitet hast.«In der Küche wurde Darius allmählich unruhig.Er wollte nicht, dass Tempest dieses entsetzliche Trauma noch einmal durchleben musste.Doch auch er musste einfach wissen, was ihr widerfahren war.Außerdem spürte er, dass es für die beiden Frauen sehr wichtig war, miteinander über ihre Erlebnisse zu sprechen.»Ich lernte eine großartige Frau kennen, die in einem der Obdachlosenheime arbeitete, in denen ich manchmal Unterschlupf suchte.Ich war damals siebzehn.Sie nahm mich bei sich auf.Zu jener Zeit stahl ich Autos und bastelte an den Motoren, um sie schneller zu machen - einfach aus Spaß.Ellen half mir dabei einzusehen, dass ich meine Talente besser nutzen und damit auch noch meinen Lebensunterhalt verdienen könnte.Sie sorgte dafür, dass ich meinen Schulabschluss nachholte, und besorgte mir dann eine Stelle in der Autowerkstatt eines Freundes.Am Anfang war es toll.«»Doch dann geschah etwas«, vermutete Syndil.Tempest zuckte die Schultern.»Ellen starb, und ich war wieder heimatlos.Sobald ich nicht mehr unter ihrem Schutz stand, zeigte mein Chef sein wahres Gesicht.Er überrumpelte mich.Ich vertraute ihm, schließlich war er Ellens Freund gewesen.Ich hätte es nie von ihm erwartet.« Tempest schloss die Augen, als die Erinnerung lebendig wurde [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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