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.("Man kann erkennen, was das Bild darstellen soll.") Im weiteren Verlauf der Entwicklung wird den Malern die formale Seite der Bilder (Linien, Flächen, Farben) immer wichtiger (abstrakte Malerei).Sie experimentieren mit ihnen und komponieren aus ihnen Gebilde, bei denen der mögliche Bezug zur Wirklichkeit keine Rolle spielt (selbst wenn man noch erkennen kann, was das Bild darstellen soll), ja die sogar gegenstandslos sein können.Es geht in diesen Bildern um die Errichtung einer eigenen Welt aus Linien, Flächen und Farben.Solche Gemälde sind mit der Musik vergleichbar, die durch Kombination von Tönen ebenfalls eine Welt schafft, die ihre Bedeutung in sich hat und nichts abbilden muss.In der Dichtung ist die Gattung der Lyrik diejenige, die dem Ziel des abstrakten Kunstwerkes am nächsten kommt."Dichtung.kannte schon immer Augenblicke, in denen der Vers sich zu einer Eigenmacht des Tönens hob, die zwingender wirkt als sein Gehalt.(.) Doch hat älteres Dichten in solchen Fällen nie den Gehalt preisgegeben, eher danach getrachtet, ihn eben durch die Klangdominante in seiner Bedeutung zu steigern.(.) Seit der europäischen Romantik treten andere Verhältnisse auf.(.) Stärker als bisher schieden sich in der Sprache die Funktion der Mitteilung und die Funktion, ein unabhängiger Organismus musikalischer Kraftfelder zu sein.(.) Die Möglichkeit ist erkannt, ein Gedicht durch eine Kombinatorik entstehen zu lassen, die mit den tönenden und rhythmischen Elementen der Sprache schaltet wie mit magischen Formeln.Aus ihnen, nicht aus der thematischen Planung, kommt dann ein Sinn zustande - ein schwebender unbestimmter Sinn, dessen Rätselhaftigkeit weniger von den Kernbedeutungen der Worte verkörpert wird als vielmehr von ihren Klangkräften und semantischen Randzonen."Hugo Friedrich, Die Struktur der modernen Lyrik, Hamburg 1970, 3.Aufl.der erweiterten Neuausgabe S.50Neben Klang und schillernder Bedeutung sind noch die Chiffren zu erwähnen, Metaphern, die nichts mehr verbildlichen und daher unübersetzbar sind.Die Ursachen für solche Dichtung, die keine Aussage über die Wirklichkeit machen, sondern selbst eine autonome, sich selbst genügende Wirklichkeit sein will (L'art pour l'art, poésie pure), liegen in der modernen Zeit selbst (s.Punkte 1 bis 3).Gegen die schlechte Realität, gegen die genormte und leere Sprache und gegen veraltete literarische Traditionen (z.B.bestimmte Reime und Bilder in Gedichten) versuchen die modernen Lyriker durch eine neue Sprache eine eigene Welt zu errichten, die von der Wirklichkeit frei ist.Die Gedichte stellen also durch ihre Abgeschlossenheit von der Wirklichkeit einen Protest gegen diese Wirklichkeit dar.Die Dichter wollen aber auch der Welt, die sie für sinnlos halten, einen neuen Sinn geben, den sie im autonomen Kunstwerk sehen.4.Das moderne DramaSeit etwa der Mitte des 20.Jahrhunderts nennen Theaterautoren ihre Produktionen nicht mehr "Drama" oder "Tragödie", da diese Kategorien ein für sich selbst verantwortliches, autonomes, bewusstes Individuum (eben einen "tragischen Helden") voraussetzen, das sich in freier Wahl für ein bestimmtes Handeln entscheidet und unter bestimmten Umständen daran zerbricht, weil es handelnd in Konflikt gerät mit Prinzipien einer gleichrangigen Wertebene.Tragödien werden geschrieben, um eine bessere Gesellschaft zu erreichen, in der Tragödien nicht mehr vorkommen müssen.Geht diese utopische, optimistische Perspektive verloren, ist auch der Begriff der "Tragödie" sinnlos.Stattdessen hat sich der nichts sagende Terminus "Stück" eingebürgert.In ihm spiegelt sich die Beobachtung eines Menschentyps wider, der geprägt ist von Handlungs-, Geschichts- und Sinnverlust, von Ohnmacht und Fremdbestimmung inmitten einer übermächtigen Mediengesellschaft bei gleichzeitig zunehmenden Kommunikationsschwierigkeiten.Folgerichtig hat sich auch der einmal verbindliche Formenkanon der Tragödie aufgelöst:Das in sich geschlossene Drama, dessen Verlauf auf eine Lösung oder eine Katasrophe zusteuerte - innerhalb des Theaterstücks wurde also der Konflikt beigelegt oder eine utopische Lösung des Konflikts angedeutet -, wird vom Drama der offenen Form abgelöst.Für dieses ist typisch, dass es den Konflikt, um den es sich dreht, nicht löst, weil es die Mittel für eine Lösung nicht kennt oder vorgibt nicht zu kennen.Akte und Szenen verschwinden und machen Platz für nahezu gleichrangige Bilder und Impressionen.Der Text wird zum gleichberechtigten Bestandteil eines gestischen, musikalischen und visuellen Gesamtzusammenhanges.An die Stelle des dramatischen Konflikts, der sich in Wort und Gespräch, niederschlug, tritt zunehmend der Versuch, etwas Unaussprechliches in Worte zu fassen.Die Sprache als Form der Welterkenntnis und der intersubjektiven Mitteilung versagt zusehends
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