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.Aus dem gebrochnen Herzen fühl ich fließenMein heißes Blut, ich fühle mich ermatten,Und vor den Augen wirds mir trüb und trüber.Und heimlich schauernd sehn ich mich hinüberNach jenem Nebelreich, wo stille SchattenMit weichen Armen liebend mich umschließen.Lyrisches IntermezzoPrologEs war mal ein Ritter trübselig und stumm,Mit hohlen, schneeweißen Wangen;Er schwankte und schlenderte schlotternd herum,In dumpfen Träumen befangen.Er war so hölzern, so täppisch, so links,Die Blümlein und Mägdlein die kicherten rings,Wenn er stolpernd vorbeigegangen.Oft saß er im finstersten Winkel zu Haus;Er hatt sich vor Menschen verkrochen.Da streckte er sehnend die Arme aus,Doch hat er kein Wörtlein gesprochen.Kam aber die Mitternachtsstunde heran,Ein seltsames Singen und Klingen begann -An die Türe da hört er es pochen.Da kommt seine Liebste geschlichen herein,Im rauschenden Wellenschaumkleide.Sie blüht und glüht wie ein Röselein,Ihr Schleier ist eitel Geschmeide.Goldlocken umspielen die schlanke Gestalt,Die Äuglein grüßen mit süßer Gewalt -In die Arme sinken sich beide.Der Ritter umschlingt sie mit Liebesmacht,Der Hölzerne steht jetzt im Feuer,Der Blasse errötet, der Träumer erwacht,Der Blöde wird freier und freier.Sie aber, sie hat ihn gar schalkhaft geneckt,Sie hat ihm ganz leise den Kopf bedecktMit dem weißen, demantenen Schleier.In einen kristallenen WasserpalastIst plötzlich gezaubert der Ritter.Er staunt, und die Augen erblinden ihm fastVor alle dem Glanz und Geflitter.Doch hält ihn die Nixe umarmet gar traut,Der Ritter ist Bräutgam, die Nixe ist Braut;Ihre Jungfraun spielen die Zither.Sie spielen und singen, und singen so schön,Und heben zum Tanze die Füße;Dem Ritter dem wollen die Sinne vergehn,Und fester umschließt er die Süße -Da löschen auf einmal die Lichter aus,Der Ritter sitzt wieder ganz einsam zu Haus,In dem düstern Poetenstübchen.IIm wunderschönen Monat Mai, Als alle Knospen sprangen, Da ist in meinem Herzen Die Liebe aufgegangen.Im wunderschönen Monat Mai, Als alle Vögel sangen, Da hab ich ihr gestanden Mein Sehnen und Verlangen.IIAus meinen Tränen sprießenViel blühende Blumen hervor,Und meine Seufzer werdenEin Nachtigallenchor.Und wenn du mich lieb hast, Kindchen,Schenk ich dir die Blumen all,Und vor deinem Fenster soll klingenDas Lied der Nachtigall.IIIDie Rose, die Lilje, die Taube, die Sonne,Die liebt ich einst alle in Liebeswonne.Ich lieb sie nicht mehr, ich liebe alleineDie Kleine, die Feine, die Reine, die Eine;Sie selber, aller Liebe Bronne,Ist Rose und Lilje und Taube und Sonne.IVWenn ich in deine Augen seh,So schwindet all mein Leid und Weh;Doch wenn ich küsse deinen Mund,So werd ich ganz und gar gesund.Wenn ich mich lehn an deine Brust,Kommts über mich wie Himmelslust;Doch wenn du sprichst: Ich liebe dich!So muß ich weinen bitterlich.VDein Angesicht so lieb und schön,Das hab ich jüngst im Traum gesehn,Es ist so mild und engelgleich,Und doch so bleich, so schmerzenbleich.Und nur die Lippen, die sind rot;Bald aber küßt sie bleich der Tod.Erlöschen wird das Himmelslicht,Das aus den frommen Augen bricht.VILehn deine Wang an meine Wang,Dann fließen die Tränen zusammen;Und an mein Herz drück fest dein Herz,Dann schlagen zusammen die Flammen!Und wenn in die große Flamme fließtDer Strom von unsern Tränen,Und wenn dich mein Arm gewaltig umschließt -Sterb ich vor Liebessehnen!VIIIch will meine Seele tauchenIn den Kelch der Lilje hinein;Die Lilje soll klingend hauchenEin Lied von der Liebsten mein.Das Lied soll schauern und bebenWie der Kuß von ihrem Mund,Den sie mir einst gegebenIn wunderbar süßer Stund.VIIIEs stehen unbeweglichDie Sterne in der Höh,Viel tausend Jahr, und schauenSich an mit Liebesweh.Sie sprechen eine Sprache,Die ist so reich, so schön;Doch keiner der PhilologenKann diese Sprache verstehn.Ich aber hab sie gelernet,Und ich vergesse sie nicht;Mir diente als GrammatikDer Herzallerliebsten Gesicht.IXAuf Flügeln des Gesanges,Herzliebchen, trag ich dich fort,Fort nach den Fluren des Ganges,Dort weiß ich den schönsten Ort.Dort liegt ein rotblühender GartenIm stillen Mondenschein;Die Lotosbumen erwartenIhr trautes Schwesterlein.Die Veilchen kichern und kosen,Und schaun nach den Sternen empor;Heimlich erzählen die RosenSich duftende Märchen ins Ohr.Es hüpfen herbei und lauschenDie frommen, klugen Gazelln;Und in der Ferne rauschenDes heiligen Stromes Welln.Dort wollen wir niedersinkenUnter dem Palmenbaum,Und Liebe und Ruhe trinken,Und träumen seligen Traum.XDie Lotosblume ängstigtSich vor der Sonne Pracht,Und mit gesenktem HaupteErwartet sie träumend die Nacht.Der Mond, der ist ihr Buhle,Er weckt sie mit seinem Licht,Und ihm entschleiert sie freundlichIhr frommes Blumengesicht.Sie blüht und glüht und leuchtet,Und starret stumm in die Höh;Sie duftet und weinet und zittertVor Liebe und Liebesweh.XIIm Rhein, im schönen Strome,Da spiegelt sich in den Welln,Mit seinem großen Dome,Das große, heilge Köln.Im Dom da steht ein Bildnis,Auf goldenem Leder gemalt;In meines Lebens WildnisHats freundlich hineingestrahlt.Es schweben Blumen und EngleinUm unsre liebe Frau;Die Augen, die Lippen, die Wänglein,Die gleichen der Liebsten genau.XIIDu liebst mich nicht, du liebst mich nicht,Das kümmert mich gar wenig;Schau ich dir nur ins Angesicht,So bin ich froh wie 'n König.Du hassest, hassest mich sogar,So spricht dein rotes Mündchen;Reich es mir nur zum Küssen dar,So tröst ich mich, mein Kindchen.XIIIO schwöre nicht und küsse nur,Ich glaube keinem Weiberschwur!Dein Wort ist süß, doch süßer istDer Kuß, den ich dir abgeküßt!Den hab ich, und dran glaub ich auch,Das Wort ist eitel Dunst und Hauch.*O schwöre, Liebchen, immerfort,Ich glaube dir aufs bloße Wort!An deinen Busen sink ich hin,Und glaube, daß ich selig bin;Ich glaube, Liebchen, ewiglich,Und noch viel länger liebst du mich.XIVAuf meiner Herzliebsten ÄugeleinMach ich die schönsten Kanzonen.Auf meiner Herzliebsten Mündchen kleinMach ich die besten Terzinen.Auf meiner Herzliebsten WängeleinMach ich die herrlichsten Stanzen.Und wenn meine Liebste ein Herzchen hätt,Ich machte darauf ein hübsches Sonett.XVDie Welt ist dumm, die Welt ist blind,Wird täglich abgeschmackter!Sie spricht von dir, mein schönes Kind,Du hast keinen guten Charakter
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