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.Sie spürte Wilkins nackte Haut an ihrer Seite, dann wurde sie zugedeckt.IhreZeugen begaben sich vor das Zelt an die Seite des Priesters.Nur die alte Magdblieb zurück, setzte sich unaufgeregt auf einen Schemel und stützte das Kinn aufihre Hand.In einem Moment war Hedwig noch mit ihrem Schwindelgefühl beschäftigt, imnächsten brachte Wilkins streichelnde Hand ihr eine neue Art von Benommen-heit.Seine Finger hatten so harte Schwielen wie die ihrer eigenen rechten Hand,mit der sie die Sehne ihres Bogens zog.Doch seine Berührungen waren behut-sam.Was er danach tat, verblüffte sie, doch es missfiel ihr nicht.Er fand einen glimmenden Funken Lust in ihr und brachte ihn zum Aufflam-men.Ihr Kopf wollte sich wundern, als er sich in sie drängte, doch ihr Körperwusste, dass es richtig und gut war, wie er zu ihr kam.Sie umarmte ihn und ver-gaß, auf den Schmerz zu warten, vor dem die Kurfürstin sie gewarnt hatte.Erstals Wilkin sich wieder neben sie sinken ließ und sie ein wenig zu sich kam, fiel ihrauf, dass ihr nichts wehgetan hatte.Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, was geschehen war und wie sie esempfunden hatte, trat die Magd an ihre Seite und streckte die Hand nach demLaken aus.Sie mussten sich nicht erheben, die alte Frau hatte sichtlich Erfahrungdarin, das Laken unter einem Brautpaar hervorzuzaubern.Sie bewerkstelligte esmit einem mütterlichen Lächeln, sodass auch sie beide verlegen lachten.Hedwig fühlte sich noch immer schwindlig, dennoch sah sie zufällig, was dieMagd blitzschnell heimlich tat, und traute ihren Augen kaum.Das Laken hatteeinen kaum wahrnehmbaren roten Fleck gehabt wie von einem einzigen Tropfen 196/392Blut, als es aus dem Bett kam.Nachdem die Magd ihre verstohlene Handbewe-gung ausgeführt hatte und es weit ausbreitete, um es den beiden anderen Zeugenzu übergeben, prangte darauf ein Blutfleck, als hätte sich jemand böse mit demMesser geschnitten.Verschwörerisch blinzelte sie Hedwig zu, die nur stummstaunen konnte.Einen Augenblick später hatten die Zeugen sie allein gelassen, und Hedwig saßratlos neben Wilkin im Bett, der sich erschöpft neben ihr ausgestreckt hatte.Er berührte sacht ihren Rücken.»Sei mir nicht gram, ich bitte dich.Wir müssendas nicht oft tun, wenn du es nicht magst.«Rechts und links neben ihrem Bett standen hohe eiserne Leuchter, die mitbrennenden Wachskerzen bestückt waren, ein Luxus, den sie ebenfalls derZuwendung des kurfürstlichen Paares verdankten.Im flackernden Licht derbeiden Kerzen nahm Hedwig sich zum ersten Mal an diesem Tag Zeit, ihrenGemahl zu betrachten.Nackt, mit zerzaustem Haar und entspannter Miene,wirkte er jung wie ein Knabe.Sein hellbraunes Haar war fein und weich, nichtnur sein Haupthaar.Es war erstaunlich, dass in seinem schlanken Körper nichtweniger Kraft steckte als in dem vieler massiger Männer.Sie hätte ihn gern berührt, wagte es aber nicht, weil sie ihm nicht lästig seinwollte.Ihr wurde bewusst, dass sie auf seine Frage hin zu lange geschwiegenhatte.Ihm gram sein? »Ich bin dir nicht gram.Mir ist nur schwindlig.Alles gingso schnell.« Alles, sagte sie und meinte alles, was über die Huldigungstage ges-chehen war, die völlig neue Wendung ihres Schicksals.Unpassend wie es war,stand ihr für einen Augenblick überdeutlich Cords lachendes bärtiges Gesicht vorAugen.Als sie mit Wilkin die Festtafel verlassen hatte, war er auf einmal nichtmehr zu sehen gewesen.»Es tut mir leid.Ich war & Es war wegen der Zeugen & Sie & Komm, leg dich zumir.Ich glaube, du frierst.« Sie gehorchte, und er zog sie an sich.»Wirst du mitmir nach Ofen an König Sigismunds Hof gehen?«, murmelte er.Mit einem Schlag wurde ihr klar, dass sie ihren Gemahl nicht kannte.Sie konntenicht im Geringsten einschätzen, was er sich wünschte.Wollte er, dass sie ihnbegleitete oder nicht? Wie sollte sie in diesem Augenblick wissen, was sie selbstwollte? »Wie es dir lieber ist«, murmelte sie zurück.Er seufzte wohlig und zog sie noch enger an sich.»Gut«, sagte er nur, und wenigspäter war er eingeschlafen, während sie noch lange wach lag und, im Kreislaufihrer wirren Gedanken und Sorgen gefangen, die ungewohnte, süße Berührungmit ihm genoss. 11Drachen und Wölfen dem Geleitzug, der Jung-Friedrich an den Hof von Krakau zurückbrachte,gab es einige Mitreisende, die Hedwig nicht erwartet hatte.Zum einen war esIIrina, die darauf bestanden hatte, bei ihr zu bleiben [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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