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.»Das sind eben die Unwägbarkeiten in Gottes Plan.«»Kann ich mir denken & «Er drückte so auf die Tube, als müsse er eine ganze Schar von Ärgernis-sen abhängen.Im Polizeipräsidium hatte Pitusso bereits eine Spontanaussagegemacht; er war in Anwesenheit des Polizeipräsidenten vom Richter an-gehört worden.Noch vor dem Abend würde man ihn ins Gefängnisüberführen.Die Durchsuchung des Hauses des Geständigen hatte keine beson-ders positiven Ergebnisse erbracht.Es gab keine Hinweise, die ir-gendeinen Zusammenhang zum Mord beziehungsweise seinem Opferhatten: nicht eine Zeile über Speggiorin, kein Artikel über das Zement-werk, keine Patronenschachtel, und das Magazin der Bernardelli hatsowieso nur Platz für zehn Patronen.Nichts, außer Wein- undGrappaflaschen.In Begleitung von Landrulli suchte Stucky ihn in der Arrestzelle desPolizeipräsidiums auf.»Dann sind Sie es also gewesen, Pitusso.«»Richtig.«»Und das mit der Pistole des Grafen?«»Die hab ich mir ausgeliehen.«»Vom verstorbenen Grafen?«»Vor seinem Tod.«»Wann war das?«»Bevor er die Möbel verkauft hat.«»Sie befand sich bei Don Ambrosio, diese Pistole! Haben Sie sie ihmgeklaut?«Pitusso stöhnte.»Ich habe sie Don Ambrosio geklaut.Ja.«»Und wo hat der Pfarrer sie aufbewahrt?«»Daran erinnere ich mich nicht.«216/246»Als Sie sie entwendet haben, waren da die Patronen drin, oder warsie leer?«»Das Magazin war voll.«»Schussbereit, also.«»Und ich habe drei Schüsse abgegeben.«»Drei ins Herz?«»Pfeilgerade da hinein.«»Und warum?«»Er war mir nicht sympathisch.«»Ihr Motiv war also Antipathie?«»Genauso ist es.Auch der Rost ist mir unsympathisch, und deswegenkratze ich ihn ab.Gratis.«»Pitusso, Lügenmärchen erzählen ist nicht leicht, nicht einmal füreinen Verrückten wie Sie.Die Pistole hat Signora Adele entwendet, undzwar aus dem Pfarrhaus.Und welche Rolle spielt Leonida in dieserüblen Geschichte?«»Lassen Sie Leonida in Ruhe!«»Er hat die Tatwaffe gefunden; er ist in die Sache verwickelt.Undwie!«»Leonida hat nichts damit zu tun.«»Wirklich nicht? Und wenn es ausgerechnet Leonida gewesen wäre,der geschossen hat? Im Übrigen ist er der Cousin des an Leukämiegestorbenen Jungen.Signora Toniut nimmt die Pistole und gibt sie demJungen, damit er Gerechtigkeit walten lässt.Er ist jung, geschickt, erschießt, versteckt die Pistole, und dann findet er sie später, um uns ander Nase herumzuführen & «»Nein, nein, nein & Niemand wollte Leonida in die Sachehineinziehen.«»Niemand? Was heißt hier niemand?«Pitusso hüllte sich in verzweifeltes Schweigen.»Wenn tatsächlich Sie es waren, der geschossen hat, haben Sie esdann auf Befehl des Grafen getan? Um ein Versprechen einzulösen?«Da brach Pitusso beinahe in Tränen aus.»Landrulli, heute Abend fahren wir beide nach Cison di Valmarino; ichlade dich zum Essen ein.«217/246Das kulinarische Angebot des Gasthofs, in dem Stucky mit den Sch-western aus dem Vicolo Dotti die Ferragosto-Nacht verbracht hatte,fanden die beiden äußerst verlockend.Die Weine kannte der Inspektorbereits, und der Gastwirt trug jetzt das Seinige dazu bei mit einemSteinpilz-Carpaccio, einem Risotto mit Krebsfleisch und Zucchiniblütensowie einem Rucola-Salat nach Herzenslust.»Gut«, sagte Stucky nach dem Espresso.»Was gibt s Neues?«, fühlte Landrulli schüchtern vor, der sich nun,mit gut gefülltem Magen, auf kühne Operationen einstellte.»Weißt du, warum Speggiorin in einer Gewitternacht erschossenwurde?«»Damit weniger Spuren zurückblieben.«»Ach was! Komm mal mit!«Sie gingen zum Hauptplatz hinunter.Die Tische der Bar Roma warenvollbesetzt, unter den Gästen befanden sich einige Schachspieler.Sieliefen noch ein paar hundert Meter weiter, zur Brücke oben, wo sich dasHaus des Jungen, Leonida Saba, befand.»Du setzt dich jetzt an einen der Tische der Bar Roma.Ich kommeauf dich zu, du behältst mich im Auge, und folgst mir dann.Alles klar?«Stucky ging voran und hielt sich dicht an die Gebäude, die amAbhang standen und den Rujo-Bach säumten.Irgendwann sah erLandrulli an seinem Tischchen sitzen und an einem Glas Wasser nip-pen.Der Inspektor bog links in die Arkade ein.Dort wartete er auf denAgente und stieg dann die Treppe hinunter, die zu dem schmalen, beideTeile des Dorfes miteinander verbindenden Betonbrückchen führte.Landrulli kam hinter ihm her.Er entdeckte die Treppe, ging nach oben und befand sich bald auf derHöhe des Hauses, in dem die Kosovaren wohnten, die, wie vorherzuse-hen war, wieder Kicker spielten.Er begrüßte sie, und sie grüßten artig zurück.Am oberen Ende der Treppe angelangt, ging er am Haus von SignoraAdele vorbei und folgte der Straße nach rechts bis zum Eingang derVilla der Familie Speggiorin.Dort blieb er stehen und wartete aufLandrulli.Beide observierten von der anderen Seite der Hauptbrückeaus die Bar des Neapolitaners und die Leute, die im Freien ihreGetränke genossen.218/246»Verstehst du?«»Bei diesem Regen war an jenem Abend kein Mensch da.«»Genau!«»Also handelt es sich um jemanden, der das Dorf gut kennt.«»Nicht nur das.Es war jemand, der das mehr als einmaldurchgespielt hat.Einschließlich der Postierung in der Allee zwischenden Buchsbaumpflanzen.«»Jemand muss ihn gesehen haben.«»Die Kosovaren, da bin ich mir sicher.Die halten sich bis spät amAbend dort auf und spielen ihren Tischfußball.«»Aber aus denen bringst du keinen Ton heraus! Die sind absolutnicht in die Sache verwickelt und möchten nichts damit zu tun haben.«»Richtig
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